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Das Schulsystem in Portugal

Bisher haben wir einige Themen über Portugals Geschichte und Kultur besprochen. Doch wie sieht es mit der Schulbildung aus? Unter Salazar war Wissen eher verpönt, denn gute Arbeiter sollen nicht selber denken, sondern nur Arbeiten. Genau das machte das Land einst zum ärmsten in Europa. Nun stellt sich die Frage, wie es mit der Bildung nach dem Estado Novo aussieht.

 

Für Kinder unter 6 Jahren besteht keine Schulpflicht. Ähnlich wie in Deutschland können sie freiwillig in einen Kindergarten gehen oder die vorschulische Erziehung zu Hause genießen.

 

Ab dem Alter von 6 Jahren besteht eine zwölfjährige Schulpflicht. Diese erlischt mit dem Erreichen des 18. Lebensjahres.

Zunächst besuchen die Kinder eine Grundschule (Primeiro Ciclo). Diese dauert normal vier Jahre.

Anschließend folgt die fünfjährige Schulbildung an einer Oberschule, die wiederum in Segundo Ciclo (5./6. Klasse) und dem Terceiro Ciclo (7.-9.Klasse) geteilt ist.

Nach dem Abschluss an der Oberschule folgt der spezialisierte Unterricht an Sekundar-/Berufsschulen (Escola Secundaria) mit der Wahlmöglichkeit einen humanistischen, künstlerischen oder berufsorientierten Zweig. Dieser umfasst die Klassen 10 bis 12. Nach deren Absolvierung hat man die Hochschulreife und es folgt die Wahl zwischen Berufsausbildung oder den cursos complementares, welche auf ein Studium vorbeireiten. Im Gegensatz zum deutschen Studium hat man in Portugal Studiengebühren zu entrichten und das an privaten und staatlichen Universitäten. Ebenso müssen Gebühren für Zeugnisse und Diplome entrichtet werden.

 

 

Es lässt sich feststellen, dass der Hochschulzugang in Portugal, trotz Bemühungen des Staats, weiterhin schwierig ist, was dazu führt, dass Portugal im Vergleich mit anderen EU-Ländern weniger Hochschulabsolventen hat.